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Fischauge beobachtet den Allgäuer Himmel

Wolken über Wildpoldsried soll es manchmal auch geben. Um zu wissen, ob und wann sich eine Wolke voraussichtlich vor die Sonne schiebt, beobachtet seit einiger Zeit eine sogenannte Fischaugen-Kamera den Himmel. Im Gegensatz zu normalen Foto- oder Überwachungskameras hat diese Kamera eine sehr stark gewölbte Linse und entsprechende Optik und kann damit die gesamte Himmelshalbkugel erfassen. Die Kamera ist auf einem der Container im Energie-Campus Wildpoldsried montiert und liefert alle 5 Sekunden ein Bild des Himmels. Über ein Bilderkennungsverfahren wird ausgewertet und die Abschattung der Sonne für ca. 10 Minuten im Voraus ermittelt, um so den Leistungseinbruch von Photovoltaik-Anlagen durch Wolken vorherzusagen.

Ziel ist, diese Information in die Steuerung des Systems einzubeziehen, um zum Beispiel rechtzeitig einen zusätzlichen Erzeuger hochzufahren oder eine PV frühzeitig zu drosseln. Große Leistungssprünge im Netz werden dadurch vermieden. Damit kann die Dimensionierung von Speichern optimiert  und dadurch die Kosten für solche Systeme optimiert werden; ebenso werden so vertragliche Zusagen zum Verhalten von Microgrids am Netzübergabepunkt besser eingehalten.

Das Verfahren besteht neben der Kamera aus einem künstlichen Neuronalen Netz für die Berechnung der wahrscheinlichen Wolkenzüge und damit der Wahrscheinlichkeit für die Bedeckung der Sonne. Ergänzende Intelligenz berücksichtigt auch Phänomene wie die Wolken-Geschwindigkeit, das spontane Erscheinen und Verschwinden und weitere Spezifika von Wolken, um die Vorhersage noch zuverlässiger zu machen.

Konsortium

AÜW AllgäuNetz Siemens RWTH ID.KOM HS Kempten